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Leseprobe aus "Schatten über Avior". Fantasy World.

Aktualisiert: 26. Aug.





Eine Cyberpunk-Stadt. Viele Passanten lagen in einer Art Fußgängerzone.

Willkommen in der fesselnden Fantasy World von "Schatten über Avior"! In dieser Leseprobe bekommst du einen kleinen Einblick in das aufregende Abenteuer von Reno, der durch einen mysteriösen Tesserakt in die futuristische Stadt Avior gelangt.


......


Reno


Renos Wohnung befand sich in einem Randbezirk der Stadt, abseits vom hektischen Treiben und den grellen Lichtern des städtischen Zentrums. Dennoch war sie nah genug, um in kurzer Zeit die pulsierende City zu erreichen. Diese Nähe bot ihm eine gewisse Flexibilität: Er konnte die Ruhe in seiner zurückgezogenen Wohnung genießen und sich dennoch jederzeit ins Herz der Stadt begeben um zu arbeiten.

An diesem Abend waren die Straßen unter seinem Fenster bereits in einen ruhigen Schlaf gefallen, als er sich in die Decken seines Bettes schmiegte und seine Augenlider schwer wurden. Der Mond strich sanft durch die zugezogenen Vorhänge und beleuchtete sein Zimmer mit einem silbrigen Schleier. Er schlief schnell ein.


Die Stille wurde plötzlich von einem Geräusch durchbrochen. Es fühlte sich an wie ein leises Flüstern in seinem Kopf. Reno setzte sich auf und lauschte in die Dunkelheit hinein. Das Flüstern kam aus dem Nebenzimmer.

Als er sich näher an die Wand lehnte, um besser zu hören, durchdrang ein unerklärliches Licht den Spalt unter der Tür des Nebenzimmers. Es flackerte in unterschiedlichen Farben und Mustern. Sein Herz klopfte wild, während er sich auf den Bettrand setzte, unsicher, was er tun sollte.

Die Stimme, kaum mehr als ein Hauch im Dunkeln, rief seinen Namen: „Reno.“

Ein Schauer lief ihm über den Rücken. War das real oder nur das Produkt einer übermüdeten Einbildung?

Renos Blick blieb auf das Licht gerichtet, das immer intensiver zu pulsieren schien. Es war verlockend und gleichzeitig beängstigend.

Ein Teil von ihm wollte sich in Decken und Vernunft verstecken, während ein anderer Teil von ihm den Drang verspürte dieser mysteriösen Stimme zu folgen und das Rätsel des Lichts zu ergründen.

Renos Neugierde war schließlich zu mächtig. Er stand auf und trat langsam und zögerlich in das Nachbarzimmer.

Seine Schritte hallten leise auf dem Boden wider, während das flackernde Licht die Wände in surrealen Schatten tanzender Gestalten tauchte. Das pulsierende Licht umgab sie wie ein schützender Schleier, der ihre Umrisse zwar deutlicher machte, aber dennoch ihre wahre Natur verbarg.

Renos Atem stockte, als er versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass dies ein Traum sein musste. Doch die Klarheit seiner Gedanken und die Berührung des kalten Holzbodens unter seinen Füßen ließen keinen Raum für Zweifel. Das hier war real!

Eine der Silhouetten schien sich von den anderen zu lösen, näher zu ihm zu treten und Reno spürte einen Schauer über seine Haut laufen. Es war eine Gestalt, die anders wirkte als die anderen – größer, majestätischer. Sie schien eine gewisse Form anzunehmen, eine Präsenz, die ihn gleichermaßen anzog wie erschreckte.

„Reno“, erklang wieder die Stimme klar und deutlich, ein sanfter Klang, der wie ein Echo durch das Zimmer hallte.

Die Gestalt trat aus den Schatten hervor und stand nun im Licht, das sie umgab. Es war eine schimmernde Erscheinung. Ihre Augen waren wie Sterne, die ihn aus unerreichbarer Ferne anzogen.

„Komm näher, Reno“, lud die Stimme ein, umhüllt von einer wohligen Wärme, die seine Angst etwas zu beruhigen schien.

Renos innerer Zwiespalt wuchs. War dies wirklich geschehen oder war es nur ein Schattenspiel seiner Gedanken?

Die Neugier überwog seine Zurückhaltung und er trat zögerlich näher an die schimmernde Gestalt heran, bereit, das Rätsel dieser unerklärlichen Erscheinung zu ergründen.

Reno stand vor dieser anmutenden Gestalt, die sich in ihrem schimmernden Licht vor ihm entfaltete.

Die sanfte, weiblich klingende Stimme drang in seine Gedanken.

„Du kannst mir vertrauen, Reno“, sprach die Stimme.

„Es gibt eine Welt, die in Gefahr schwebt. Ich brauche deine Hilfe.“

Die Worte hallten in seinem Kopf wider, während er versuchte zu begreifen, was um ihn herum geschah. Eine andere Welt? Eine Gefahr, die diese Welt bedrohte? Es schien so surreal, so fernab von allem, was er je für möglich gehalten hatte.

„Ich verstehe nicht“, flüsterte er schließlich.

„Wie soll ich helfen? Du verwechselst mich bestimmt mit jemandem. Ich bin kein Held.“

Die Gestalt schien zu pulsieren, als ob sie seine Gedanken spürte und versuchte ihm Mut zuzusprechen.

„Du kannst helfen die drohende Gefahr abzuwenden. Du musst eine Reise machen. Nach AVIOR.“

Die Präsenz dieser Gestalt war überwältigend und ein Funken Glaube keimte nun in ihm auf.

„Wie kann ich helfen?“, fragte er schließlich, seine Stimme brüchig vor Ungewissheit.

Die Gestalt schien zu lächeln, ein glitzerndes Lichtspiel in der Luft.

„Folge mir, Reno. Ich heißte LIU.“

Liu – der Name hallte in Renos Gedanken wider und gleichzeitig schien er in einem Nebel aus Rätseln gefangen zu sein. Eine Stadt in Not und er ein gewöhnlicher junger Mann in einer gewöhnlichen Welt sollte eine wichtige Rolle spielen?


Mit seinen 29 Jahren hatte er keinen beeindruckenden Lebenslauf vorzuweisen, keine Liste von Erfolgen oder Titeln, die für so manche Leute seine Existenz rechtfertigen würden, doch das bedeutete nicht, dass er untätig war oder seine Zeit verschwendete. Im Gegenteil, Reno war stets aktiv, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Erfahrungen.

Er verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit verschiedenen Gelegenheitsjobs. Mal war er als Fahrradkurier in den geschäftigen Straßen unterwegs, um wichtige Pakete und Nachrichten zu liefern. An anderen Tagen fand man ihn in einem kleinen Café, wo er als Barista arbeitete, kunstvoll Latte-Art in die Milchschaumhauben zauberte und dabei den Gästen mit einem freundlichen Lächeln ihre Bestellungen servierte. Gelegentlich nahm er an Straßenkonzerten teil und spielte seine Gitarre, um die Passanten zu unterhalten und ein paar Münzen in seinen Hut zu sammeln. Manchmal zog er auch als Jongleur mit seinem talentierten Geschick die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich.

Reno genoss die Vielfalt seiner Jobs, die ihm nicht nur ein bescheidenes Einkommen verschafften, sondern auch die Möglichkeit boten, seine Talente zu entfalten und seine Kreativität auszuleben.

Er war ein Suchender, ein Träumer, der sich von der Neugierde leiten ließ. Für ihn war das Leben eine endlose Reise, eine Abenteuerfahrt voller unentdeckter Möglichkeiten und Geheimnisse. Der Gedanke an ein festes, vorgegebenes Arbeitsleben war für ihn wie eine Fessel, die er nicht einschlagen wollte. Er war ständig auf der Suche nach Antworten auf die Fragen, die sein Innerstes bewegten.


Reno zögerte, sein Blick wanderte zwischen der schimmernden Gestalt von Liu und der Dunkelheit des Raumes hin und her. Er wollte helfen, er wollte verstehen, doch Zweifel nagten an ihm.

„Ich verstehe nicht, wie ich das tun soll“, gestand er unsicher.

Liu trat näher und ihre Präsenz fühlte sich weniger fremd an, fast tröstlich.

„Vertraue deiner Intuition, Reno. Es wird eine Reise sein, auf der du lernen wirst deine Fähigkeiten zu entdecken. Wir werden dich leiten, aber der Weg liegt in deinen Händen.“

Lius Stimme war wie ein sanfter Hauch, vertrauensvoll und zugleich zauberhaft. Ihr Stimmklang wirkte auf ihn wie ein Kompass in der Dunkelheit. Reno fühlte, wie sich sein Herz mit Vorfreude und Aufregung füllte. Er war bereit, sich in das Unbekannte zu stürzen.

„Okay“, sagte er schließlich. „Ich vertraue dir. Ich werde helfen, so gut ich kann.“

Ein zartes Glühen umgab Liu und Reno spürte eine unerklärliche Ruhe in sich aufsteigen, als ob er einen ersten Schritt in ein unvorstellbares Abenteuer gesetzt hätte.

Es formte sich ein Eingang, der ihm den Zugang zu einer Welt jenseits seiner Vorstellungskraft bieten sollte. Raum und Zeit verschmolzen in diesem leuchtenden Portal und sein Herzschlag beschleunigte sich, als er sich der ungewissen Reise bewusst wurde, die vor ihm lag.

„Geh’ hinein, Reno“, sprach Liu mit sanfter Stimme.

„Der Tesserakt wird dich nach AVIOR führen.“

Reno schluckte schwer, sein Verstand versuchte das Unbegreifliche zu begreifen. Es war eine Mission von der er nicht wusste, ob er wirklich bereit war sie anzutreten.

Die Stimme von Liu durchbrach seine Gedanken.

„Du bist stärker, als du glaubst, Reno. Vertraue dir selbst.“

Er atmete tief ein und nahm all seinen Mut zusammen. Mit einem letzten Blick auf Liu trat er vorwärts, das flackernde Licht des Tesserakts umhüllte ihn und er fühlte, wie sich Raum und Zeit zu verschmelzen schienen.

Die Welt um ihn herum löste sich auf, während er in eine unbekannte Dimension eintauchte. Reno befand sich jetzt in einem fantastischen Zustand, umgeben von einer Vielfalt an Formen und Farben, die in einem ewigen Tanz durch den Raum wirbelten. Die Zeit schien sich zu dehnen und zu verdrehen, während er durch dieses Mosaik aus geometrischen Mustern glitt. Es war, als ob er durch die Ecken der Vergangenheit gleiten konnte. Bilder und Szenen formten sich um ihn herum, flüchtige Momente, die wie Erinnerungen aus einer längst vergessenen Zeit wirkten. Er sah Gestalten, die ihm fremd und doch seltsam vertraut erschienen, Orte, die er nie zuvor gesehen hatte und doch schienen sie einen Schimmer von Bekanntheit zu tragen.

Gleichzeitig spürte er, dass die Schwerkraft keine Rolle mehr spielte. Die Grenzen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschwammen und Reno fühlte sich wie ein Wanderer in den Weiten der Zeit, ohne Kontrolle über das was er sah oder wohin er sich bewegte. Ein Gefühl der Ehrfurcht und der Erschöpfung umgab ihn gleichermaßen.


Plötzlich begann sich die Umgebung zu verändern. Die Muster wurden klarer, die Farben intensiver und die Strömung der Zeit schien sich zu verlangsamen.

Reno spürte, wie er auf etwas zusteuerte, eine Art Anziehungskraft, die ihn durch dieses unendliche Mosaik der Zeit leitete. Es war, als ob der Tesserakt ihn zu einem spezifischen Punkt in dieser Wirrnis führte – zu einer Bestimmung, die er erst noch entdecken musste.

Er näherte sich einer mysteriösen Kugel, die inmitten dieser wirbelnden Ströme aus Zeit und Raum schwebte. Das pulsierende Licht des Tesserakts führte ihn zielsicher zu dieser merkwürdigen Kapsel.

In diesem Moment meldete sich Liu wieder in seinem Geist:

„Reno, du musst jetzt in die Kapsel gehen. Die Reise mit dem Tesserakt endet hier.“

Die Kapsel schien eine gewisse Anziehungskraft auf ihn auszuüben, als ob sie ihn erwartet hätte.

„Es ist der nächste Schritt auf deiner Reise. Vertraue mir.“

„Werden wir uns wieder sehen? Wie kann ich dich finden?“ fragte Reno etwas aufgeregt.

„Ich werde schon bald wieder Kontakt mit dir aufnehmen“, sagte Liu in einem beruhigendem Ton.

Reno zögerte einen Moment, während er einen Blick zurück auf den sich auflösenden Tesserakt warf. Dann trat er näher an die Kapsel heran, spürte den Sog, der ihn einzufangen schien und trat schließlich hinein.

Ein Gefühl der Leichtigkeit durchströmte ihn, als sich die Kapsel um ihn herum schloss.

Reno schwebte schwerelos innerhalb der seltsamen Kapsel, umgeben von einem Schleier aus durchscheinendem Licht, der ihn umhüllte. Die Lichtsilhouetten, die ihn bisher begleitet hatten, schienen sich zu verändern, während sich vor seinen Augen neue Umrisse formten.

Durch die durchsichtige Hülle der Kapsel nahm er Konturen wahr, die weit greifender und realer wirkten als alles, was er zuvor auf der Reise dorthin gesehen hatte. Jetzt erkannte er diese Konturen.

Eine Stadt, eine gewaltige und fremdartige Metropole, erstreckte sich endlos vor ihm.

Er sah eine Art Hafen. Es war kein gewöhnlicher Hafen, wie er es aus seiner Welt kannte. Diese Strukturen erinnerten eher an eine Sammlung sonderbar geformter Anlegestellen, die für Raumschiffe gebaut schienen – Gefährte, die keine Parallele zu allem hatten, was Reno je gesehen hatte. Ein Schauer der Unsicherheit durchströmte ihn bei diesem Anblick.

Die Raumschiffe schienen nicht den Gesetzen der Physik zu gehorchen, wie er es gewohnt war. Reno starrte gebannt auf diesen unerwarteten Anblick, sein Verstand kämpfte damit, die Realität dieser Szenerie zu akzeptieren. Die Stadt, der Hafen, die Raumschiffe – sie verkörperten eine Dimension, die er sich niemals hätte ersinnen können. Doch hier war er, mittendrin und gleichzeitig von einer Kapsel aus beobachtend, in dieser Welt, die seine Reise zu sein schien.

Reno schwebte lautlos über die belebte Szenerie dieser fremden Stadt. Die Leute, die sich dort beschäftigten, schienen ihn nicht wahrzunehmen, als wäre er mit der Kapsel unsichtbar, ein stummer Beobachter in dieser mysteriösen Welt.

Als er über ein imposantes Gebäude mit runden Fenstern schwebte, wurde seine Neugier besonders geweckt.

Ein kurzer Blick durch die Fenster enthüllte eine surreal anmutende Szenerie. In den Räumen waren viele Menschen zu sehen, die in Reihen auf besonderen Liegestühlen lagen, jeder mit einer seltsamen Brille auf den Augen.

Angst und Verwirrung stiegen in Reno auf. Was taten diese Menschen dort? Warum lagen sie regungslos auf diesen Liegestühlen? Die Unkenntnis über die Natur dieser Welt verstärkte seine Unsicherheit.

Die Furcht, dass er diese fremde Kultur und ihre Praktiken niemals verstehen würde, nagte an ihm. Zweifel und die dringende Frage wie er sich in dieser neuen Umgebung zurechtfinden sollte, überwältigten ihn.

Die kalt wirkende Architektur des Gebäudes schien ihm durch die Fenster entgegen zu strömen. Die Menschen, reglos auf den Liegen, erschienen ihm seltsam fremd, als ob sie in einer anderen Realität verweilten – eine Realität, die er nicht zu erfassen vermochte.

Der große, kühle Bau, der ihn zuvor fasziniert hatte, begann sich in einem dunstigen Nebelschleier aufzulösen. Reno schwebte weiter wie ferngesteuert und die Umgebung um ihn herum änderte sich allmählich.

Helle Lichter durchdrangen nun die Grautöne des Himmels, während Regen außerhalb der Kapsel zu fallen schien. Der Anblick vieler Gebäude, die ganz anders aussahen als das zuvor gesehene, erfüllte die Szenerie. Es schien, als wäre er in eine andere Region dieser riesigen Stadt vorgedrungen.

Die Helligkeit dieser neuen Umgebung offenbarte eine Vielzahl unbekannter Raumgleiter und Fahrzeuge, die sich über den Himmel bewegten und Menschen, die in einer fremdartigen Kleidung umhergingen. Die Architektur der Gebäude war etwas bizarr und doch auf seltsame Weise faszinierend, mit Designs und Strukturen, die er noch nie zuvor gesehen hatte.

Seine Neugier wuchs weiter, während er die Vielfalt dieser unbekannten Welt betrachtete. Doch gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er sich in einem Meer des Unbekannten befand, von dem er nichts erfasste. Es überkam ihn ein Gefühl des Verlorenseins. Wie sollte er sich in dieser Welt zurechtfinden?

Als die Kapsel sich einem belebten Platz näherte, offenbarte sich Reno ein Schauspiel ungewöhnlicher Aktivitäten.

Menschen strömten hin und her, einige stiegen in und aus den zahlreichen Fahrzeugen, die in einem regen Treiben den Platz bevölkerten.

Er war offensichtlich in einer Art Zentrum dieses Stadtteils angekommen. Fahrzeuge in allen Formen und Größen fuhren in einem beständigen Fluss ein und aus. Einige davon bewegten sich in hoher Geschwindigkeit in Tunnel hinein, ohne Bodenkontakt und ohne Reifen, als ob sie auf unsichtbaren Pfaden glitten.

Die seltsamen Fahrzeuge schienen keine herkömmlichen Antriebe zu haben und ihre Fortbewegung war frei von den gewohnten Bahnen oder Schienen, die Reno kannte.

Die Kapsel verlangsamte allmählich ihr Tempo.

In diesem Moment sah Reno durch die Kapselhülle eine junge Frau, deren Gesicht für einen flüchtigen Augenblick klar zu erkennen war. Es war, als ob die Zeit für diesen kurzen Augenblick eingefroren wäre.

Die Frau trug eine Regenjacke mit Kapuze, doch in diesem Augenblick entzündete sich für einen winzigen Augenblick eine Klarheit in Renos Sicht. Ihr Gesicht erschien ihm vertraut und er spürte, wie sich eine unerklärliche Verbundenheit zu bilden schien.

Obwohl die Frau ihn nicht sehen konnte, traf ihr Blick für einen kurzen Augenblick auf Reno. In diesem kurzen Zeitfenster versank Reno in einer unerklärlichen TIEFE, als ob er eine lange vergessene Erinnerung berührte.

Er war wie hypnotisiert von dieser Frau. Wer war diese Frau? Was dachte sie gerade? Warum fühlte sich ihre Anwesenheit so vertraut an?

War es die mysteriöse Liu? Reno hatte eine drängende Sehnsucht, mehr über diese unerwartete Begegnung herauszufinden.

Reno hätte die geheimnisvolle Frau gerne länger betrachtet, doch die Kapsel flog weiter und ihr Anblick verschwand im Gewimmel der unzähligen Menschen, die um sie herum flanierten. Er fühlte sich wie ein stummer Beobachter inmitten dieses geschäftigen Treibens.

Plötzlich, als ob eine unsichtbare Hand die Zeit anhielt, öffnete sich vor ihm eine Tür in der Kapsel. Ein Leuchten durchdrang die Umgebung der Kapsel, Licht formte sich langsam in der Luft, als ob sie eine Einladung zu etwas Neuem darstellte.

Reno starrte auf die leuchtende Tür, die sich vor ihm materialisierte.

Mit einem tiefen Atemzug trat er schließlich durch die strahlende Lichttür hindurch, bereit für den nächsten Schritt dieses Abenteuers.


Reno fühlte sich, als wäre er aus einer anderen Dimension herausgestoßen worden. Plötzlich befand er sich inmitten der vielen Menschen, die an ihm vorbei liefen. Einige Menschen schauten ihn jetzt an. Offensichtlich war er nun nicht mehr unsichtbar für sie. Er drehte sich suchend um und versuchte, auch nur einen Hauch der Kapsel zu erfassen, die ihn durch die Lichttür gebracht hatte, aber sie schien spurlos verschwunden zu sein.

Eine Welle der Panik überkam ihn für einen flüchtigen Moment. War er verloren gegangen? Hatte er einen Fehler gemacht, indem er diese unbekannte Pforte betrat?

Er zwang sich, ruhig zu bleiben und sich auf die Umgebung zu konzentrieren. Er spürte, dass er hier nicht einfach herumstehen konnte ohne Aufmerksamkeit zu erregen.

Er beschloss, sich behutsam durch die Menge zu bewegen und suchte nach irgendeinem Anzeichen, das ihm helfen könnte sich zu orientieren.

Renos Gedanken kreisten um die geheimnisvolle Frau in der Regenjacke. Ihr flüchtiger Blick, der für einen Augenblick ihren Augenkontakt durch die unsichtbare Barriere der Kapsel hindurch ermöglichte, ließ ihn nicht los. Es war, als ob ihre Gedanken ihm etwas Wichtiges hätte sagen wollen.

Er wandte sich vorsichtig in verschiedene Richtungen, strebte danach, sie erneut zu erblicken, doch zwischen der Menge der fremden Gestalten, die sich durch die Straßen drängten, schien sie wie vom Erdboden verschluckt.

Sein Verstand war uneins – einerseits ein tiefes Verlangen, ihr wieder zu begegnen, um vielleicht mehr über sie und über die Bedeutung dieser unerwarteten Verbindung zu erfahren und andererseits das Gefühl, dass dies ein unbestimmtes, undurchsichtiges Unterfangen war. Er wusste nicht, warum diese Frau ihm so wichtig erschien, aber ihre Anwesenheit in diesem rätselhaften Ort weckte in ihm eine unerklärliche Faszination.

Mit jedem Schritt durch die belebten Straßen wuchs seine Unruhe. Er verlor sich in dem Menschengedränge.

Während Reno ziellos durch die Straßen wanderte und fasziniert die Wunder dieser fremden Welt bestaunte, fragte er sich, wann oder ob Liu sich erneut bei ihm melden würde. Ihre Worte und ihre mysteriöse Erscheinung waren noch präsent in seinen Gedanken, doch es schien, als ob die Zeit seit seinem Eintritt durch die Lichttür stillgestanden hatte.

Jedes Detail dieser Stadt wirkte wie aus einer anderen Realität.

Sein Blick schweifte über die verschiedenen Gebäude und fremdartigen Konstruktionen, die ihn umgaben. Der Himmel über dieser Stadt war anders, mit einer fast greifbaren Energie, die ihn in ihren Bann zog.

Trotz des Staunens über die Schönheit und den Fortschritt dieser Stadt fühlte er sich auch zunehmend verloren. Das Gefühl, ein Fremder in einer fremden Welt zu sein, lastete schwer auf ihm. Er sehnte sich nach Antworten, nach einer klaren Richtung oder einem Zeichen, das ihm den Weg weisen würde. Aber in dieser lebhaften, pulsierenden Stadt schien er kein erkennbares Ziel zu haben, außer der Hoffnung, dass Liu oder jemand anders ihm den Weg weisen würde. Renos Schritte wurden von unerwarteten Erscheinungen begleitet. Immer wieder tauchten um ihn herum Hologramme auf, die ihm Informationen und Bilder zeigten, die er nicht verstand. Diese schimmernden Abbildungen schwebten in der Luft und waren von einer seltsamen, fast greifbaren Präsenz umgeben. Manche Leute blieben kurz stehen und schauten sich die Informationen konzentriert an, bevor sie dann weiter gingen. Er blieb auch stehen, um eines der Hologramme genauer zu betrachten. Es schien wie ein flüchtiger Blick in eine andere Dimension, eine unverständliche Anordnung von Symbolen, fremden Schriftzeichen und Bildern. Die Hologramme verschwanden ebenso schnell, wie sie aufgetaucht waren und ließen Reno völlig ratlos zurück.

Das plötzliche Erscheinen eines besonderen Hologramms direkt vor ihm ließ Reno zusammenzucken. Denn anders als bei den vorherigen unverständlichen Bildern, die er gesehen hatte, war dieses Hologramm für ihn klar und deutlich lesbar. Es zeigte eine Botschaft in einer für ihn verständlichen Sprache.


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